Digitale Werbung ist nicht mehr das Banner, das man oben auf der Seite platzierte. Die Werbeblocker, die heute in den meisten Browsern eingebaut sind, zeigen solche Anzeigen gar nicht erst an. Deswegen müssen sich die Agenturen immer wieder etwas Neues einfallen lassen, um Werbung auf Webseiten unterbringen zu können.
Content-Marketing am Beispiel Casino
Eine Möglichkeit ist dabei das Content-Marketing, vor allem wenn es im eigenen Umfeld stattfindet. Eine Firma ist immer noch der beste Ratgeber, wenn es um die eigenen Produkte geht, und so stehen Ratgeberseiten besonders hoch im Kurs. Ein Beispiel, wie man das macht, liefern derzeit die Online Casinos. Gerade im deutschen Sprachraum sind Angebote, wie die von Unibet, noch relativ unbekannt. Bei Unibet hat man zum Beispiel die Webseiten zum einen so optimiert, dass Suchanfragen wie „Wie wettet man richtig“ zu einem großen Teil die Seiten des Casinos anzeigen, die dann wiederum Erklärungen im Text und vor allem auch in aufwendig gemachten Videos liefern. Solches Content-Marketing kann aber auch auf Webseiten stattfinden, die sich allgemein mit dem Casino-Spiel beschäftigen. Diesen Seiten kann man dann die Inhalte liefern, die wiederum verlinken dann auf die Webseite des jeweiligen Casinos.
Videoclips mit Nutzen
Ein anderes Beispiel einer erfolgreichen digitalen Werbung hat der Sender Netflix gezeigt, als es darum ging, die Serie Narcos zu bewerben, die die Geschichte eines mittelamerikanischen Drogenkartells beschreibt. Sie verwendeten Sequenzen aus den Episoden, die auf Spanisch waren, übersetzten diese in Englisch und gaben so Sprachunterricht. Die Anzeigen waren witzig, die Videos wurden gerne angeschaut und sie wurden vor allem geteilt. Gut gemachte Videos, die neben einem Unterhaltungswert den Betrachtern auch noch andere Vorteile bieten, sind derzeit eines der erfolgreichsten Mittel, wenn es um digitale Werbung geht. Dabei steht weniger der Produktionsaufwand im Mittelpunkt, als der Nutzen. Videos werden auch seltener geblockt und öfter angeschaut als eine normale Anzeige. Das Teilen bedeutet auch, das man nicht überall Werbeplatz buchen muss, sondern nur auf Seiten mit großer Reichweite.
Reality-TV auf YouTube
Weil jedes Unternehmen heute auf Videoplattformen seine Inhalte präsentieren kann, braucht es lediglich einige Maßnahmen, um die Zuschauer dorthin zu bekommen. Die Bundeswehr hatte in einer Kampagne 60 Tage lang das Leben eines Rekruten begleitet und dies in einem sehr ausführlichen Tagebuch dargestellt. In einer Freiwilligenarmee braucht man immer neue Soldaten und viele junge Menschen wissen schlicht nicht, was man als Rekrut den ganzen Tag bei der Armee macht. Die Videos sollten helfen, Schwellenangst zu nehmen.
Eigene Memes schaffen
Die hohe Kunst der Werbung ist es, seine eigenen Memes zu schaffen – die Nachfolger der viralen Kampagne. Das braucht meistens viel Mut und die Fähigkeit, verrückte Dinge zu tun, aber auch seine Zielgruppe genau zu verstehen. Die US-Firma Mailchimp spielte in einer Kampagne mit Variationen ihres Namens und machte daraus eigene Kampagnen, wie für Nailchamp, MailShrimp, FailChips und sogar ein Musikprojekt ValeSynth, bei dem man per App Walgesänge hören konnte. Der Slogan dazu war „Warte, meinst Du etwa Mailchimp“ und sollte den etwas ungewöhnlichen Namen einer breiten weltweiten Öffentlichkeit darstellen. Benutzt wurde dabei die ganze Palette der digitalen Werbung, angefangen von klassischen Pop-Ups über Videoclips, Webseiten und sogar die eigene App.
Virtuelle Realität
So, wie es die ersten Casinos schon in der virtuellen Realität gibt und man mit einer VR-Brille in diesen herumlaufen kann, versuchen sich auch Autohersteller an dem neuen Medium. Audi ließ Kunden im Sandkasten eine Strecke bauen, scannte diese dann ab und der Kunde konnte sie in VR im neuen Audi selbst abfahren.